Heute vor einer Woche…💔
Hätte mich jemand vor 2 Wochen gefragt, hätte ich gesagt, der Tag wird toll. Ich habe mir frei genommen, ich werde meinen Geburtstag mit meiner ganzen Familie und meinen Freunden verbringen, wir werden alle zusammen sein und feiern. Aber alles kam anders. Der Tag der so schön sein sollte, wurde zu dem Tag, vor dem ich immer am meisten Angst hatte.
Gleich morgens hatte ich schon ein ganz schlechtes Gefühl, ich weiß noch wie ich morgens mit Tränen in den Augen zu Mama ans Bett gegangen bin und ihr gesagt habe, dass etwas nicht stimmt und ich jetzt auf der Intensivstation anrufen möchte.
Ich habe direkt gemerkt, dass die Ärztin stockte, als ich sagte, dass ich deine Tochter bin und ich wissen will, wie es dir geht.
„Es sieht nicht gut aus, er hat sich deutlich verschlechtert, aktuell sind alle Ärzte bei ihm, wir rufen sie innerhalb der nächsten Stunde zurück“ hieß es, ein Satz, der mir das Herz zerriss. All die Tage zuvor waren schon ein auf und ab, ein Wechselbad der Gefühle, eine schlimme Angst vor dem Klingeln des Telefons.. Wir haben alle gezittert, gebetet und gehofft und so daran geglaubt, dass du es schaffst und genau an meinem Geburtstag ging es dir plötzlich so so schlecht. Nach sich unendlich anfühlender Zeit klingelte das Telefon, der Kloß im Hals war riesig und ich hätte am liebsten einfach nur losgeschrien, als die Ärzte sagten, „wir haben getan was wir konnten, seine Leber hat aufgehört zu arbeiten, seine Werte sind so schlecht geworden, dass wir sicher sind, er geht in den nächsten Stunden, wenn sie möchten, dürfen Sie jetzt kommen.“
Ich glaube niemand kann sich in diese Situation versetzen, der sie nicht selbst durchleben musste. Man will schreien, heulen, man ist wütend, man versucht aus der Situation zu kommen und versucht sich einzureden, die haben einfach keine Ahnung die Ärzte, wir fahren hin und es wird wieder.
Wir sind so schnell es ging zu dir gefahren, wir alle zusammen. Ausnahmsweise durften wir auch alle zu dir rein, ich glaube da war mir erst klar, dass es wirklich der Tag wird, an dem ich mich verabschieden muss, als ich dich gesehen habe, deine im Gegensatz zum Vortag geschwollenen Augen, deine kalte Haut, deine Herzfrequenz die hüpfte. Sie hatten dir deinen Bart rasiert, vielleicht um die Beatmung besser anzubringen, vielleicht aus hygienischen Gründen, vielleicht aber auch, weil Sie nicht wissen, dass du immer einen kleinen Schnäuzer getragen hast. Es tat so verdammt weh, dich so zu sehen, ich glaube wir alle werden nie vergessen, wie du dort gelegen hast.
Ich habe wie immer versucht, dich soviel wie möglich zu unterhalten, habe dir erzählt, habe dir vorgesungen und habe immer wieder angefangen zu weinen, weil ich es einfach nicht unterdrücken konnte. Die erste Zeit warst du noch recht stabil mit deinen Werten, bis sie uns rausschickten, um dich umzulagern, plötzlich ging alles ganz schnell „wenn sie dabei sein möchten, dann müssen sie jetzt reinkommen“, es war so unbegreiflich, dass du jetzt gehen würdest, ich weiß, ich habe dich die ganze Zeit geküsst, ich habe dir gesagt, wie sehr ich dich liebe und das du der beste Papa der Welt bist und dann kam schon der Arzt und sagte, er ist jetzt gerade von uns gegangen, 12:28 Uhr war die Zeit die sie notierten. Unsere Welt brach zusammen. Wir nahmen uns alle in den Arm, ich hab dir noch eine Träne weggewischt und dir noch einen Kuss auf die Stirn gegeben. Es war einfach so unwirklich. Es zerriss uns alle. Keiner hatte ein passendes Wort und wir alle konnten nicht ertragen, dass sie uns alle Ihr Beileid aussprachen. Plötzlich wurde der Tag, der hätte so schön sein sollen, zu dem Tag, der am schlimmsten ist, der, der mir immer Angst gemacht hat. Du bist nicht nur mein Papa. Du bist soviel mehr als das. Du bist mein bester Freund, du bist mein Seelentröster, du bist mein Beschützer, mein Retter in der Not, meine immer helfende Hand und der gute Rat, den ich brauche, von klein an warst du mein Superheld Daddy, in jeder Lebenslage warst du da, immer eine der ersten Personen die ich anrief, wenn ich etwas brauchte oder etwas schönes erlebt habe oder aber dich an irgendetwas teilhaben lassen wollte. Jetzt warst du einfach nicht mehr da. Und bis heute zerreißt es mich, ich kann damit nicht umgehen Daddy, du hast das alles einfach nicht verdient. Ich verstehe nicht, dass es einfach weitergehen soll, ohne dich..
Als du gegangen bist, hast du einen großen Teil von mir mitgenommen Daddy und mir bleibt unbegreiflich, wie es ohne dich hier weitergehen soll… Ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich unaussprechlich… noch immer habe ich nicht verstanden und akzeptiert, dass du nicht mehr nach Hause kommen wirst. Oft schaue ich auf mein Handy und warte darauf, dass du mich anrufst. Ich warte darauf, dass du nach Hause kommst….