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Ulrich Jungeilgesgestorben am 28. März 2025

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Die Leere danach:
Wenn die Welt sich einfach weiter dreht und du stehen bleibst. Es gibt diesen Moment nach dem Moment. Wenn alle wieder zur Arbeit gehen. Wenn die Blumen verwelkt sind. Wenn kaum noch jemand danach fragt, wie es dir jetzt geht und wie du klar kommst - weil sie glauben, du hättest dich wie alle anderen längst wieder zusammengesetzt.

Aber in dir ist nichts zusammengesetzt. Du funktionierst nach außen - vielleicht. Aber innerlich stehst du still. Du schaust den anderen zu wie sie lachen, planen, reden, leben. Und fragst dich, wie sie das können, weil deine Welt doch gerade zerfallen ist. Wie die Tage einfach weiterlaufen, als wäre nichts passiert. Als wäre das, was in dir fehlt, nicht sichtbar genug um die Zeit aufzuhalten.

Diese Leere ist nicht immer laut - sie schreit nicht immer. Manchmal still, aber immer präsent. Manchmal hat man das Gefühl, sie frisst dich auf. Sie bleibt - wie ein Schatten, der trotz das die Sonne nicht scheint, einfach nicht verschwindet.

Und manchmal denkst du, dies ist jetzt der neue Zustand. Ein Dazwischen, in dem nichts mehr echt wirkt. Vielleicht ist es kein Ende. Vielleicht ist es ein Raum. Einer der Still ist, weil du gerade lernen musst dich selbst wieder zu hören. Dich an die neue Realität gewöhnen. Du musst dabei nicht schnell sein, du musst dir kein Beispiel an anderen nehmen. Du darfst langsamer sein, als die Welt.

Du darfst Schmerz fühlen, du darfst ihn tragen, wie es dir beliebt. Egal ob nach innen oder außen. Und ich trage ihn mit stolz, Papa. Ich bin stolz deine Tochter zu sein und würde dich in jedem Leben wieder als meinen Papa wählen.
Du fehlst unendlich. Gestern. Heute. Morgen. Immer. Mein ganzes Leben lang.